Reuters

Bericht - Lufthansa könnte Dienstleister Airplus verkaufen

17.12.2020
um 15:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Die von der Corona-Pandemie hart getroffene Lufthansa könnte auf der Suche nach Kapital einem Medienbericht zufolge den Reisedienstleister Airplus verkaufen.

Die für Kreditkarten bekannte Tochter könnte bei einem Wiederanziehen des Marktes für Geschäftsreisen bis zu einer Milliarde Euro einbringen, berichtete das "Manager Magazin" am Donnerstag. Die Airline äußerte sich dazu nicht konkret. Ein Lufthansa-Sprecher verwies aber auf jüngste Äußerungen von Konzernchef Carsten Spohr, wonach man sich das Portfolio genau anschaue. Die gelte vor allem für Töchterfirmen, die nicht zum Kerngeschäft gehörten. Es werde aber keine Notverkäufe geben.

Zum Ausbruch der Corona-Krise im März besaß die Lufthansa noch fast 90 Prozent ihrer Flugzeuge. Viele Airlines haben zuletzt Maschinen verkauft und zurückgemietet, um ihr Finanzpolster zu stärken. Die Lufthansa machte im laufenden Jahr zwei solcher sale-and-lease-back-Deals, wie der Sprecher sagte. Das "Manager Magazin" berichtete, bei Neuzugängen wolle Lufthansa künftig Maschinen in der Regel mieten und damit die Leasingquote auf 20 bis 25 Prozent steigern. Der Konzernsprecher wies darauf hin, dass die Kranich-Airline hier auch andere Finanzierungen mache - wie etwa Beleihungen.

Die Lufthansa leidet wie andere Airlines und Unternehmen aus der Tourismusbranche extrem stark unter der Corona-Krise und den Reiseeinschränkungen. Spohr will die Flotte massiv verkleinern. Die Airline baut bis Jahresende 29.000 Jobs ab, den Großteil davon im Ausland. In den nächsten Jahren sollen in Deutschland weitere rund 10.000 Arbeitsplätze wegfallen.

Deutsche Lufthansa AG

WKN 823212 ISIN DE0008232125