Reuters

RKI meldet vor Bund-Länder-Gipfel sinkende Corona-Zahlen

19.01.2021
um 07:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Vor dem heutigen Spitzengespräch von Bund und Länder über neue Corona-Maßnahmen verstetigt sich der Trend sinkender Zahlen bei den Neuinfektionen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Dienstag 11.369 Corona-Neuinfektionen - gut 1400 weniger als eine Woche zuvor. Das RKI wies zudem darauf hin, dass die aktuellen Zahlen Nachmeldungen enthalten, da am Vortag einige Bundesländer ihre Daten nur unvollständig oder gar nicht übermittelt hatten. Die Zahl der Corona-Toten ist allerdings weiter auf einem hohen Niveau: 989 weitere Menschen starben in Verbindung mit dem Virus.

Auch die Sieben-Tage-Inzidenz, also die rechnerische Fallzahlen von Neuinfektionen über eine Woche pro 100.000 Einwohner, sinkt laut RKI weiter auf 131,5 von zuletzt 134. Sie ist damit aber immer noch weit von dem Zielwert von 50 entfernt, den Bund und Länder ausgegeben haben, um das Virus unter Kontrolle zu bringen und das Gesundheitssystem zu entlasten. Insgesamt sind nun über 2,05 Millionen Ansteckungen in Deutschland und 47.622 Todesfälle registriert.

Der positive Trend dürfte auch die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel und den 16 Ministerpräsidenten über eine Verlängerung und eine Verschärfung des Lockdowns beeinflussen. Allerdings haben sowohl die Bundesregierung als auch etliche Ministerpräsidenten darauf verwiesen, dass die Zahlen noch viel zu hoch seien und man sich gegen die Ausbreitung hochansteckender Virus-Mutationen wappnen müsse. Sowohl die Verlängerung des Lockdowns als auch punktuelle Verschärfungen gelten deshalb als sicher.

Am Montagabend hatten mehrere Wissenschaftler Merkel und die Ministerpräsidenten eindringlich zu harten Einschränkungen aufgefordert, weil man nur durch eine massivere Kontaktreduzierung die rasche Ausbreitung der in Großbritannien und Südafrika gefundenen Virus-Varianten verhindern könne. Im Gespräch sind etwa eine bundesweite FFP2- oder OP-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und Einzelhandel, Ausgangsbeschränkungen und Druck auf Unternehmen, um mehr Homeoffice durchzusetzen.