Reuters

Bank von England passt Banken-Stresstest für Zeiten der Virus-Krise an

20.01.2021
um 12:47 Uhr

London (Reuters) - Die Bank von England will ihren diesjährigen Banken-Stresstest auf die aktuelle Covid-19-Krise zuschneiden.

Es solle geprüft werden, ob die Institute in Zeiten der Virus-Pandemie weiterhin Verluste auffangen können und in der Lage seien, Kredite an die Wirtschaft auszureichen, teilte die britische Notenbank am Mittwoch in London mit. Anhand der Ergebnisse will sie auch erwägen, ob eine Rückkehr zu einer normalen Dividendenpolitik möglich ist. Die Aufseher hatten den Instituten im Dezember zwar wieder erlaubt, Dividenden an ihre Aktionäre zu zahlen. Sie zogen aber zugleich enge Grenzen. So soll die Ausschüttung nicht mehr als ein Viertel des Gewinns der Jahre 2019 und 2020 betragen.

Die Bankenkontrolleure hatten im vergangenen Jahr angesichts der Pandemie ihren jährlichen Belastungscheck ausgesetzt. Damit wollten sie unter anderem sicher stellen, dass der Kreditfluss an Unternehmen und Haushalte nicht abreißt trotz eines beispiellosen Wirtschaftseinbruchs infolge von Lockdown-Maßnahmen der Regierung.

Normalerweise soll mit Stresstests geprüft werden, ob Banken in der Lage wären, einen möglichen großen Schock zu überstehen. Doch nun ändere sich der Fokus, da die Geldhäuser wegen der Virus-Krise bereits einem konkreten Härtetest unterworfen seien, teilte die Notenbank mit. Jetzt werde geprüft, ob die aufgebauten Kapitalpuffer groß genug sind, um damit umzugehen, wie sich die bereits vorhandene Stresssituation entwickeln könnte. Allgemeine Ergebnisse des Stresstests sollen im Sommer veröffentlicht werden. Im vierten Quartal sollen dann Resultate Bank für Bank bekanntgegeben werden.