Reuters

Dax steigt über 14.000 Punkte - Coba-Ausblick enttäuscht

11.02.2021
um 13:02 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Inmitten der Bilanzsaison sind Europas Börsen am Donnerstag auf Erholungskurs gegangen.

Der deutsche Leitindex Dax legte ein halbes Prozent zu und notierte knapp über der psychologisch wichtigen Marke von 14.000 Punkten. Der EuroStoxx50 gewann 0,4 Prozent auf 3664 Punkte. Solange der Dax über der 14.000-Zähler-Marke oder zumindest in deren Sichtweite bleibe, dürfte die Grundstimmung auf dem Parkett hierzulande positiv bleiben, fasste Marktstratege Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners zusammen. Die Verlängerung des Lockdowns in Deutschland sei für die Anleger jedenfalls keine Überraschung gewesen.

Die Aussicht auf eine weiter ultralockere Geldpolitik stützte die Börsen. Aus der Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell folgerten Börsianer, dass die Anleihekäufe der Fed noch lange Zeit anhalten dürften. Powell hatte konstatiert, die Erholung am US-Arbeitsmarkt sei in den vergangenen Monaten zum Stillstand gekommen. Wegen des hohen Maßes an Unsicherheit sei an einen Entzug der geldpolitischen Unterstützung nicht zu denken, bevor die Pandemie vorbei sei.

BITCOIN STAGNIERT

An den Rohstoffmärkten nahmen Anleger beim Öl nach der jüngsten Rally Gewinne mit. Die Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,6 Prozent auf knapp über 61 Dollar je Fass. "Die Erholung der Nachfrage wird behindert durch Virenmutationen und stotternde Impfabläufe", sagte Analyst Tamas Varga von PVM Oil. Die Internationale Energieagentur (IEA) erklärte, dass die weltweite Ölversorgung die Nachfrage aufgrund der Corona-Krise immer noch übersteige. "Die Prognosen für das Wirtschafts- und Ölnachfragewachstum hängen in hohem Maße von den Fortschritten bei der Verteilung und Verabreichung von Impfstoffen und der Lockerung der Reisebeschränkungen in den wichtigsten Volkswirtschaften der Welt ab", erklärte die IEA.

Der Goldpreis trat bei 1841 Dollar je Feinunze auf der Stelle. Investoren stünden momentan an der Seitenlinie, doch die langfristigen Aussichten für das Edelmetall blieben rosig, sagte Analyst Carlo Alberto De Casa vom Handelshaus Activtrades.

Bitcoin notierte nach dem jüngsten Rücksetzer wenig verändert bei rund 46.000 Dollar. Anfang der Woche hatte eine Tesla-Mitteilung den Kurs der ältesten und wichtigsten Cyber-Devise auf ein Rekordhoch von mehr als 48.000 Dollar getrieben. Nach eigenen Angaben hat der Elektroauto-Pionier 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert.

BANKENTITEL UNTER DRUCK

Im Pharmasektor hellte ein Kursanstieg von Astrazeneca von 1,8 Prozent die Stimmung auf. Der britisch-schwedische Konzern will seinen Wachstumskurs beibehalten und stellte für 2021 ein deutliches Umsatzwachstum in Aussicht.

Im Finanzsektor herrschte hingegen Katerstimmung, der Sektorindex verlor ein Prozent. Commerzbank-Papiere fielen um bis zu 7,6 Prozent auf 5,02 Euro - das war der tiefste Stand seit siebeneinhalb Wochen. Der Ausblick der Bank auf das laufende Jahr sei enttäuschend, sagte ein Händler. Das spreche dafür, als Anleger weiterhin nicht auf große deutsche Bankhäuser zu setzen. Die Commerzbank-Anleger müssen zudem voraussichtlich noch zwei Jahre auf die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen warten. Besser als erwartet schnitt hingegen die Credit Agricole im vergangenen Quartal ab, die Titel gewannen 3,6 Prozent.

Danone-Anleger hofften auf wertsteigernden Umbrüche in dem Konzern. Die Aktien des Nahrungsmittelherstellers kletterten um drei Prozent, nachdem Investor Artisan Partners fordert hatte, die Rollen des Firmenchefs und des Verwaltungsratschefs bei dem Unternehmen zu trennen.