Reuters

Mehr Erwerbstätige trotz Lockdown - Dienstleister leiden

18.02.2021
um 08:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Zahl der Erwerbstätigen ist Ende 2020 ungeachtet des erneuten Lockdowns gestiegen.

Im vierten Quartal waren rund 44,8 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Das waren 145.000 oder 0,3 mehr als im Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Ein Anstieg sei am Jahresende üblich. "Im Zuge der Corona-Pandemie fällt der Zuwachs jedoch deutlich schwächer aus als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre", hieß es. Dieser liege bei 225.000 oder 0,5 Prozent.

Allerdings verharrt die Beschäftigung weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019, dem Zeitraum vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, ging sie um 1,6 Prozent oder 747.000 Personen zurück.

Dazu trugen überwiegend die Dienstleistungsbereiche bei, die besonders unter den Corona-Restriktionen leiden. Die größten Beschäftigungsverluste verzeichnete der Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit 341.000 Personen sowie die Unternehmensdienstleister, zu denen auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört (-191.000). Beschäftigungsgewinne waren hingegen bei den Öffentlichen Dienstleistern, Erziehung, Gesundheit mit 141.000 Personen sowie im Bereich Information und Kommunikation (+4000) zu verzeichnen.

Auch im Baugewerbe wuchs die Zahl der Erwerbstätigen, und zwar um 18.000. Dagegen gab es in der Industrie ein Minus von 242.000, im Bereich Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei von 27.000. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 194.000 auf 3,9 Millionen.