Reuters

Bahn-Digitalchefin Jeschke verlässt Konzern-Vorstand

18.02.2021
um 13:32 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Deutsche Bahn[DBN.Ul] verliert mit Sabina Jeschke ihre Digital-Expertin im Vorstand.

Jeschke werde den Posten Ende Mai aufgeben, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Jeschkes Vertrag war erst 2019 um fünf Jahre verlängert worden, zudem hatte sie 2020 auch das Technik-Ressort übernommen. Berichte über ein Zerwürfnis über die Digitalisierungsstrategie seien nicht zutreffend, sagten zwei Konzernvertreter Reuters. Jeschke, die überwiegend in Schweden wohne, habe sich neu orientieren wollen. Die Bahn erklärte, Jeschke wolle sich künftig stärker in die Startup-Szene – vor allem auf internationaler Ebene – und in Hightech-Entwicklungen einbringen.

Die Digitalisierung ist einer der zentralen Aufgaben der Bahn, die teilweise noch hundertjährige mechanische Stellwerke im Einsatz hat. Nur mit einer weitgehenden Digitalisierung gilt es als möglich, das Schienennetz so auszulasten, dass die auch wegen des Klimaschutzes angestrebten wachsenden Passagierzahlen und Gütermengen bewältigt werden können.

Die Bahn steht jetzt vor der Herausforderung, einen Vorstandsposten wieder mit einer Frau zu besetzen. Für den Staatskonzern gilt die Vorgabe einer Quote von 30 Prozent Frauen in dem Sechs-Personen-Gremium. Klar ist den Konzernkreisen zufolge, dass die Verträge Bahnchef Richard Lutz, Infrastruktur-Vorstand Ronald Pofalla sowie Personenverkehrsvorstand Berthold Huber um fünf Jahre verlängert werden sollen.