Reuters

Gastgewerbe-Umsatz bricht 2020 um mehr als ein Drittel ein

19.02.2021
um 08:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Hotels, Restaurants und Kantinen haben im Corona-Jahr 2020 einen Rekordeinbruch erlitten.

Nach zuvor zehn Wachstumsjahren in Folge fielen die Umsätze im deutschen Gastgewerbe um 36,6 Prozent (real: 39) Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Der Rückgang fiel damit noch stärker aus als bislang angenommen. Grund sind der Lockdown im Frühjahr und Eindämmungsmaßnahmen am Jahresende im Kampf gegen die Pandemie. Restaurants und Kneipen mussten schließen und dürfen nur noch Außer-Haus-Service anbieten, während Hotels und Pensionen nur Geschäftsreisende aufnehmen können. Im Dezember allein lag der reale Umsatz um 72,0 Prozent unter dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.

Drei von vier Gastronomen und Hoteliers bangen einer Umfrage zufolge angesichts der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie um ihre Existenz. 75,5 Prozent von befragten 12.000 Betrieben gaben dies an, wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) kürzlich erklärte. Der Verband hat wiederholt kritisiert, dass die versprochenen Staatshilfen zu spät oder nicht im vollen Umfang bei den Betrieben ankommen.

Der Tourismus musste im vorigen Jahr ernorme Einschläge hinnehmen. Die Zahl der Übernachtungen brach um 39 Prozent auf 302,3 Millionen ein. Dies ist der tiefste Stand seit dem Vorliegen gesamtdeutscher Ergebnisse 1992.