Berlin (Reuters) - Die deutsche Industrie kommt dem Ifo-Institut zufolge ungeachtet des Lockdowns immer besser in Schwung.
"Ihre Exporterwartungen sind deutlich gestiegen, die Auftragsbücher sind gut gefüllt", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe am Montag der Nachrichtenagentur Reuters zu der Februar-Umfrage unter Tausenden Unternehmen. "Die Industriebetriebe haben ihre Produktionspläne deutlich nach oben revidiert." Allen relevanten Branchen gehe es besser. Das liege nicht zuletzt an der guten Auslandsnachfrage, etwa aus China und den USA.
Das Geschäftsklima hellte sich aber auch im Handel, in der Bauwirtschaft und bei den Dienstleistern auf. "Es gibt vermehrt Hoffnung, dass es zu Öffnungen kommen wird", sagte Wohlrabe. Innerhalb der Dienstleister gebe es allerdings ein großes Gefälle. "Hotels und Gaststätten geht es nach wie vor schlecht", sagte er. Bei Reisebüros und Reiseveranstaltern mache sich dagegen erstmals seit mehr als einem Jahr leichter Optimismus breit. "Die Erwartungen sind nicht mehr negativ", sagte der Ifo-Experte. "Die Branche hofft auf die Sommersaison."
Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich im Februar überraschend deutlich aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 92,4 Punkte von 90,3 Zählern im Januar, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut zu seiner Umfrage unter 9000 Managern mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem leichten Anstieg auf 90,5 Punkte gerechnet, nachdem das Barometer zu Jahresbeginn wegen der zweiten Corona-Welle gefallen war.