Reuters

Japans Notenbank-Chef verteidigt Wertpapierkäufe gegen Kritik

24.02.2021
um 12:07 Uhr

Tokio (Reuters) - Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda hat die umfangreichen Käufe börsennotierter Fonds (ETFs) der Währungshüter gegen Kritik von Investorenseite verteidigt.

Die Bank von Japan erwerbe ETFs bereits flexibel und suche nach Wegen, um die Käufe noch effektiver zu gestalten, erklärte Kuroda gegenüber dem japanischen Parlament am Mittwoch. "Wir kaufen ETFs bereits in einer beweglichen und flexiblen Weise", sagte er. Die Notenbank sah sich zuletzt verstärkter Kritik ausgesetzt, die Wertpapierkäufe trockneten den Markt aus und verzerrten die Aktienkurse an der Börse.

Die Bank von Japan will im März die Ergebnisse einer Überprüfung ihres geldpolitischen Rahmenwerks bekanntgeben. Auch der Kauf von Vermögenswerten ist dabei ein Thema. "Wir werden untersuchen, wie unsere Werkzeuge die Märkte beeinflussen und sehen, was wir besser machen können," sagte Kuroda. Die Notenbank sei sich der Erfordernis bewusst, sich mit den Nebeneffekten ihrer massiven Konjunkturhilfen zu beschäftigen. Er kenne die Vorwürfe, dass die ETF-Käufe die Börsenkurse verzerren würden. Aus Sicht des Notenbankchefs gibt es allerdings keine Anzeichen dafür, dass die Käufe große Marktverwerfungen auslösen. Hinweise darauf, wie die Wertpapierkäufe künftig noch effektiver gestaltet werden sollen, gab Kuroda nicht.

Japans Notenbank verfolgt eine Geldpolitik der Zinskurvenkontrolle. Dabei wird derzeit für die kurzfristigen Zinsen ein Niveau von minus 0,1 Prozent angesteuert und für die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen ein Zielwert von Null Prozent. Dazu kommt der Kauf von Staatsanleihen sowie riskanterer Vermögenswerte wie ETFs.