Reuters

Bitkom - Drei von vier Deutschen verzichten lieber auf Auto als auf Handy

25.02.2021
um 11:47 Uhr

Berlin (Reuters) - In der Corona-Pandemie ist das Smartphone für viele Menschen immer unentbehrlicher geworden.

Rund 82 Prozent der Deutschen betonen, dass es ihnen geholfen hat, besser durch die Krise zu kommen, wie am Donnerstag aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervorgeht. Neun von zehn können sich ein Leben ohne die mobilen Geräte nicht mehr vorstellen. "Fast drei Viertel (73 Prozent) würden lieber auf ein Auto verzichten als auf ihr Smartphone." Fast jeder Vierte lege zwar bewusst Handy-freie Tage ein. Vor der Corona-Pandemie hätte dies aber noch jeder Dritte Nutzer getan.

Anfang 2021 nutzen 79 Prozent der Bundesbürger ab 16 Jahren ein Smartphone und damit drei Prozentpunkte mehr als vor Jahresfrist. Das entspricht laut Bitkom 56 Millionen Menschen. Rund zwei Drittel haben ein Gerät, gut ein Viertel zwei Geräte und vier Prozent nutzen sogar drei oder mehr Smartphones. "Für sehr viele Menschen ist das Smartphone ihr wichtigstes persönliches Gerät – weil es so vielseitig einsetzbar wie kein anderes ist", sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Markus Haas. "Aber vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie waren Nutzer zurückhaltend beim Neukauf, im zweiten Halbjahr 2020 zog die Nachfrage dann an." 2021 werden nach Bitkom-Prognose 22,1 Millionen Geräte (+0,1 Prozent) verkauft. Der Durchschnittspreis pro Gerät steige auf dem 2020 erreichten Spitzenniveau nur noch um einen Euro auf 495 Euro. Grund sei auch, dass der Anteil chinesischer Hersteller mit günstigen Modellen im Markt wachse.

Insgesamt dürften mit Smartphones, Apps, mobilen Telekommunikationsdiensten und Mobilfunkinfrastruktur in Deutschland voraussichtlich 35 Milliarden Euro umgesetzt werden und damit genauso viel wie 2020, schätzt Bitkom. Den größten Anteil machen Daten- und Sprachdienste mit 20 Milliarden Euro (+0,4 Prozent) aus. Mit den Smartphones selbst werden voraussichtlich 10,9 Milliarden Euro (+0,3 Prozent) umgesetzt. Der App-Markt dürfte demnach überdurchschnittlich um elf Prozent auf zwei Milliarden Euro zulegen.