Reuters

Bankenverband BdB will Einlagensicherung einschränken

29.03.2021
um 18:02 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Nach der Milliardenpleite der Bremer Greensill Bank steuern die deutschen Privatbanken auf eine Reform der freiwilligen Einlagensicherung zu.

Schon jetzt zeichne sich ab, dass der Bundesverband deutscher Banken (BdB) den Kreis der von ihr geschützten Einleger nochmals einschränken dürfte, sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig der "Börsen-Zeitung" (Dienstagausgabe) laut Vorabbericht. Bereits 2017 hatte der Einlagensicherungsfonds des BdB Kommunen aus der Einlagensicherung ausgenommen - weshalb nun zahlreiche Städte um ihre bei der Greensill Bank angelegten Gelder zittern. Oberstes Ziel sei der Schutz der Sparerinnen und Sparer, daran werde eine mögliche Reform nichts ändern. "Unabhängig davon darf man aber natürlich fragen, ob die Ersparnisse einer Familie beispielsweise mit dem Liquiditätsmanagement eines öffentlich-rechtlichen Senders vergleichbar sind", sagte Ossig. "Da ist meine Sicht der Dinge: Das sind zwei unterschiedliche Paar Stiefel."

Ossig kündigte zugleich an, die internen Abläufe umfassend zu ananalysieren und zu überlegen, wie die Prüfung einer Bank schlagkräftiger ausfallen könne. "Dass wir bei einem drei Milliarden Euro schweren Schadensfall in der Einlagensicherung nicht direkt zur Tagesordnung zurückkehren, ist natürlich klar", sagte er. Soweit man das heute beurteilen könne, sei der Prüfungsverband im Fall Greensill seinen Verpflichtungen und Aufgaben nachgekommen.

Der Einlagesicherungsfonds wird durch seine mehr als 120 Mitglieder gespeist, darunter die Branchengrößen Deutsche Bank und Commerzbank. Sie müssten sich nun auf steigende Mitgliedsbeiträge einstellen, bestätigte Ossig.

Commerzbank AG

WKN CBK100 ISIN DE000CBK1001

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008