Reuters

Kabinett gibt grünes Licht für Aufstockung von Bundeswehreinsatz in Mali

21.04.2021
um 09:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung hat den Weg für eine Aufstockung des Bundeswehr-Einsatzes in Mali geebnet.

Das Kabinett billigte am Mittwoch Regierungskreisen zufolge ein neues Mandat, nach dem künftig bis zu 600 deutsche Soldaten als Teil des EU-Ausbildungseinsatzes in dem Land eingesetzt werden können. Bisher lag die Obergrenze bei 450. Begründet wird die Erhöhung damit, dass die Mission dabei ist, im zentralmalischen Sevare einen neuen Ausbildungsstützpunkt einzurichten. In der Region hat die Gewalt von Islamisten sowie zwischen unterschiedlichen Volksgruppen, unter anderem auch bedingt durch den Klimawandel, in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

Das Kabinett billigte zudem die Verlängerung des Bundeswehr-Einsatzes als Teil der UN-Blauhelmmission Minusma um ein weiteres Jahr. Dafür sind bis zu 1100 deutsche Soldaten vor allem in Gao im Norden des Landes stationiert. Beide Mandate müssen noch vom Bundestag genehmigt werden.

Für Minusma sind mehr als 13.000 Soldaten in Mali im Einsatz, die die Gewalt im Norden und im Zentrum des Landes eindämmen sollen. Mit 230 Toten seit 2013 gilt Minusma als die tödlichste der rund ein Dutzend Blauhelmmissionen der UN. Mali steckt seit der Machtübernahme militanter Islamisten 2012 in den Wüstengebieten des Nordens in der Krise. Frankreich intervenierte im Jahr darauf und drängte die Aufständischen zurück. Seither haben sie sich aber neu aufgestellt und ihre Angriffe auf Zentralmali und mehrere Nachbarstaaten in der westafrikanischen Sahel-Region ausgedehnt.