Reuters

Stiko berät am Donnerstag über J&J-Impfstoff

21.04.2021
um 13:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Ständige Impfkommission (Stiko) will am Donnerstag über den Einsatz des Covid-19-Impfstoffs von Johnson & Johnson in Deutschland beraten. Es sei aber noch nicht absehbar, ob es eine Stellungnahme gebe, sagte eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts, bei dem die Stiko angesiedelt ist. Damit bleibt zunächst weiter offen, ob es für das Vakzin eine Altersbeschränkung wie bei AstraZeneca geben wird. Bei beiden Impfstoffen war es zu Fällen von seltenen Thrombosen nach der Impfung gekommen, die vor allem bei Frauen unter 60 Jahren auftraten. AstraZeneca darf in Deutschland nur noch bei Menschen ab 60 Jahren uneingeschränkt eingesetzt werden.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte dem J&J-Impfstoff am Dienstag nach einer Überprüfung wegen der Thrombosefälle grünes Licht gegeben. Ihrer Ansicht nach überwiegen die Vorteile die Risiken, auch wenn es eine mögliche Verbindung zwischen der Impfung und sehr seltenen Fällen von ungewöhnlichen Blutgerinnseln gibt. Das Bundesgesundheitsministerium will das Mittel nach der Entscheidung der EMA "zeitnah" an die Länder ausliefern, ab übernächster Woche auch an die Praxen.

Ein Sprecher des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums erklärte, das Land warte die Empfehlung der Stiko zu J&J ab. "Wir werden den Impfstoff so einsetzen, wie die Stiko und basierend auf deren Empfehlung die Gesundheitsministerkonferenz den Einsatz des Impfstoffs empfiehlt beziehungsweise beschließt."