Berlin (Reuters) - Bund, Länder und Kommunen können in den nächsten Jahren mit mehr Steuereinnahmen rechnen.
Von 2021 bis einschließlich 2025 dürften es gegenüber der vorherigen Prognose von November zehn Milliarden Euro zusätzlich sein. Das ist das Ergebnis der Steuerschätzung von Experten, die das Bundesfinanzministerium am Mittwoch in Berlin vorstellte. Vor allem 2021 und 2022 werden wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie noch schwierig, die größten Zusatzeinnahmen werden für 2024 und 2025 vorausgesagt.
Während der Bund bis 2025 mit zwei Milliarden Euro weniger Einnahmen als bislang erwartet rechnen muss, können die Länder ein Plus von 3,8 Milliarden Euro erwarten und die Gemeinden sogar 9,3 Milliarden mehr. Die Länder werden damit bereits 2021 wieder das Niveau von 2019 erreichen, also vor Ausbruch der Krise. Bei den Gemeinden wird dies 2022 erwartet, beim Bund erst 2023. Er hat den Löwenanteil der Corona-Hilfen gestemmt.
"Klotzen statt kleckern war richtig, unsere entschlossene Hilfspolitik wirkt", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). "Wir sind vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Wir sind auf Kurs und können durchstarten."
Die Bundesregierung hatte Ende April ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft angehoben. Erwartet wird nun für 2021 eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 3,5 Prozent - 0,5 Punkte mehr als zuvor. Auch 2022 dürfte sich die Erholung von der Corona-Krise mit einem Wachstum von 3,6 Prozent fortsetzen.