Reuters

Militär-Tribunal in Myanmar verhängt hohe Haftstrafen wegen Fabrikanschlägen

28.05.2021
um 12:47 Uhr

(Reuters) - Ein Militärtribunal in Myanmar hat 28 Menschen zu 20 Jahren Haft und Strafarbeit wegen Brandattacken auf zwei Fabriken in einem Vorort von Yangon verurteilt.

Das meldete das von der Armee kontrollierte Nachrichtenportal Myawady am Freitag. Im März waren eine ganze Reihe von überwiegend aus China finanzierte Fabriken angezündet worden. Die Volksrepublik gilt als Unterstützer der Militärjunta in Myanmar, die sich am 1. Februar an die Macht geputscht hat. Im Anschluss kam es zu anhaltenden Protesten, gegen die das Militär mit brutaler Härte vorgeht.

Für die Brandanschläge hat bislang keine Gruppe die Verantwortung übernommen. Myanmar steckt seit der Machtübernahme des Militärs im Chaos. Bei den nahezu täglichen Protesten wurden nach Angaben von Bürgerrechtlern bislang mehr als 800 Menschen getötet, das Militär spricht von 300 Toten, darunter 47 Polizisten.

Darüber hinaus sind Konflikte mit ethnischen Minderheiten in Grenzgebieten wieder aufgeflammt. In einigen Regionen eskalierten Kämpfe zwischen der Armee und Milizen. Im Osten des Landes wurden bei jüngsten Zusammenstößen Medienberichten und Anwohnern zufolge Dutzende Sicherheitskräfte und lokale Kämpfer getötet. Aus dem in dem Gebiet liegenden Ort Demoso seien inzwischen alle Menschen geflüchtet, sagte eine Bewohnerin, die anonym bleiben wollte. Demoso stehe unter Dauerbeschuss. "Wir hatten Angst, dass uns die Bomben treffen." Schätzungsweise mehr als 40.000 Menschen suchten Zuflucht in der Umgebung. Sie seien auf Lebensmittel, Kleidung und Unterkünfte angewiesen.