Reuters

Entsorger Remondis - Unvorstellbar viel Müll nach Hochwasser

23.07.2021
um 11:42 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Abtransport und die Beseitigung der Müllberge in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind für die Abfallwirtschaft derzeit kaum zu bewältigen.

"Die große Herausforderung sind die großen Mengen an Sperrmüll", sagte am Freitag Anna Ephan von Remondis, dem größten privaten Entsorger in Deutschland. "Die Mengen sind unvorstellbar." Für die Remondis-Standorte seien das mindestens Jahresmengen, die kurzfristig zu bewältigen seien. Beim Branchenverband VKU hieß es dazu, die Müllbeseitigung werde wohl Monate dauern.

NRW alleine könne das nicht stemmen, erklärte die Remondis-Sprecherin. "Das sind Abfälle, die verbrannt werden müssen, weil sie nicht mehr sortierbar sind in den meisten Fällen. Und die Verbrennungskapazitäten in NRW sind begrenzt." Die Branchenverbände VKU und BDE müssten nun koordinieren, wo in Deutschland noch welche Kapazitäten zur Verfügung stehen.

Allein der Abtransport übersteige die Kapazitäten. "Da fahren nicht nur Entsorgungsunternehmen, da fährt gerade jeder, der eine Transportmöglichkeit hat, das heißt Bauunternehmen, Bauern, jeder ist aufgerufen", so Ephan. Aber auch die Lagerkapazitäten seien erschöpft. Die Hallen seien überfüllt und es müssten Zwischenlager geschaffen werden.

In der vergangenen Woche waren von einem Unwetter mit Starkregen zunächst Westdeutschland sowie Teile von Belgien und den Niederlanden getroffen. Bäche wurden zu reißenden Flüssen und vernichteten Häuser, Straßen, Brücken und Bahnstrecken. Mehr als 170 Menschen starben allein in NRW und Rheinland-Pfalz.