Reuters

Sprecherin - Bund will keine Impfpflicht durch Hintertür

26.07.2021
um 12:32 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung lässt offen, ob Ungeimpfte bei weiter steigenden Corona-Zahlen mit Einschränkungen rechnen müssen.

Zugleich unterstrich Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer am Montag: "Es bleibt dabei, wir wollen keine allgemeine Impfpflicht durch die Hintertür." Es müsse aber alles getan werden, um eine Situation wie im Frühjahr zu vermeiden. Innerhalb einer Woche seien die Fallzahlen um 75 Prozent gestiegen. Es seien "zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen", wenn sich diese Entwicklung fortsetze. Die Bundesregierung strebe mit den Ländern eine gemeinsame Strategie an. "Das wird jetzt in den nächsten Tagen und kommenden Wochen zu besprechen sein."

Demmer ließ auf Nachfrage offen, ob Kanzleramtschef Helge Braun mit seinen Aussagen zu möglichen Einschränkungen für Nicht-Geimpfte die Auffassung von Bundeskanzlerin Angela Merkel wiedergegeben habe. "Die Geimpften und die Genesenen tragen nicht gravierend zum Infektionsgeschehen bei", sagte Demmer. Ihr Anteil daran sei geringer als bei nur Getesteten. Es gehe um drei Herausforderungen - Erhöhung der Impfquote, Umgang mit Reiserückkehrenden und Umgang mit den steigenden Zahlen. Dazu werde es sicher auch eine Konferenz mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder geben. Einen Termin dafür gebe es aber noch nicht.