Reuters

Euro-Aufschwung bleibt robust - "Auf dem Weg zum Vorkrisenniveau"

03.09.2021
um 10:37 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Aufschwung in der Euro-Zone hat im August etwas an Kraft verloren.

Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel um 1,2 auf 59,0 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Freitag zu seiner monatlichen Umfrage unter Tausenden Unternehmen mitteilte. Das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer hielt sich aber klar über der Marke von 50, ab der es Wachstum anzeigt. "Die Euro-Zone ist auf dem besten Weg, bis zum Jahresende - wenn nicht schon früher - ihr Vorkrisenniveau zu erreichen", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

Die Unternehmen konnten sowohl ihre Produktion als auch ihre Aufträge erneut steigern. "Der Arbeitsmarkt entwickelte sich ebenfalls gut und wird diesen vor allem binnenwirtschaftlich bedingten Wachstumsschub weiter begünstigen", sagte Williamson. Allerdings warnt das Institut auch vor möglichen Rückschlägen. "Die Delta-Variante hat sich in Europa durchgesetzt und die anhaltende Materialknappheit sowie Transportengpässe bremsen die Geschäftstätigkeit", sagte er. "Auch der scheinbar endlose Kostenanstieg hielt an."

Lieferverzögerungen führen aktuell europaweit zu Problemen in der Industrie. So sind viele Unternehmen häufig nicht in der Lage, alle Aufträge rasch abzuarbeiten. Die Dienstleister profitieren derweil weiter von gelockerten Corona-Beschränkungen und dem Nachholbedarf der privaten Haushalte bei Einkauf, Urlaub und Restaurantbesuchen.