Reuters

EU-Außenminister beschäftigen sich mit U-Boot-Streit

20.09.2021
um 15:07 Uhr

London/Sydney (Reuters) - Der U-Boot-Streit zwischen Frankreich einerseits sowie Australien, den USA und Großbritannien andererseits beschäftigt jetzt auch die Europäische Union.

Die Außenminister der EU-Staaten wollen sich am Rande der UN-Generalversammlung in New York mit dem Thema befassen, kündigte ein Sprecher der EU-Kommission am Montag an. Es werde dabei auch um mögliche Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen zwischen Australien und der EU gehen. Beide Seiten verhandeln derzeit ein Handelsabkommen. Der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europa-Parlament, Bernd Lange, sagte, der U-Boot-Streit werde zwar die Verhandlungen nicht stoppen, sie aber komplizierter machen. Die Bereitschaft der EU-Staaten, insbesondere Frankreichs, zu Kompromissen im Agrar-Bereich würde nun eng begrenzt sein.

Vergangene Woche hatten Australien, Großbritannien und die USA einen Indopazifik-Sicherheitspakt vorgestellt. Er sieht unter anderem vor, dass Australien mit Technologie der beiden Partner nuklear betriebene U-Boote baut. Damit wurde die 2016 mit dem französischen Reedereikonzern Naval vereinbarte Lieferung von konventionellen U-Booten im Volumen von 40 Milliarden Dollar hinfällig. Frankreich zog aus Verärgerung über die Absage die Botschafter aus Canberra und Washington ab. Am Sonntag hatten Australien und Großbritannien auf die Bedeutung eigener Interessen hingewiesen.