Reuters

Nordkorea stellt Bedingungen für Wiederaufnahme von Friedensgesprächen

24.09.2021
um 09:42 Uhr

Seoul (Reuters) - Nordkorea hat einem Vorstoß von Südkorea für die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen keine grundsätzliche Absage erteilt, diesen aber als voreilig bezeichnet.

Es mache keinen Sinn, einen offiziellen Schlussstrich unter den Korea-Krieg von 1950 bis '53 zu ziehen, solange noch all "die Dinge, die vielleicht die Saat eines Krieges zwischen den Beteiligten werden", bestehen blieben, erklärte Kim Yo Jong, die einflussreiche Schwester von Machthaber Kim Jong Un, am Freitag. Zuerst müsse Südkorea seine feindliche Haltung aufgeben. Es dürfe nicht weiter mit zweierlei Maß messen, indem Südkorea seine eigenen Handlungen rechtfertige, während es Nordkorea das Recht auf Selbstverteidigung abspreche. "Nur wenn eine solche Voraussetzung erfüllt ist, wäre es möglich, sich von Angesicht zu Angesicht zusammenzusetzen, die bedeutende Beendigung des Krieges zu erklären und die Frage der Nord-Süd-Beziehungen und die Zukunft der koreanischen Halbinsel zu diskutieren."

Südkoreas Präsident Moon Jae In hatte am Dienstag in einer Ansprache vor den Vereinten Nationen einen Aufruf zur offiziellen Beendigung des Korea-Kriegs bekräftigt. Der Konflikt in den 1950er-Jahren wurde lediglich mit einem Waffenstillstandsabkommen beendet. Einen Friedensvertrag gibt es nicht. Formell gesehen befinden sich die beiden Nachbarn somit weiterhin im Kriegszustand. Bemühungen, dies zu ändern, treten seit Jahrzehnten auf der Stelle. Das liegt auch daran, dass die USA, die im Korea-Krieg an der Seite Südkoreas kämpften und bis heute der wichtigste militärische Verbündete des Landes sind, erst von Nordkorea die Zusage haben wollen, dass abgeschottete Land auf seine Atomwaffen verzichtet.