Reuters

Allianz-Chef kritisiert EU-Versicherungsaufsicht scharf

18.11.2021
um 11:47 Uhr

München (Reuters) - Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte geht mit der EU-Versicherungsaufsicht EIOPA wegen deren Umgang mit der Corona-Krise hart ins Gericht.

Der Appell der Frankfurter Behörde, in der Pandemie keine Dividenden zu zahlen und Aktienrückkäufe zu stoppen, sei "ein Desaster für unsere Branche gewesen und darf sich nicht wiederholen", sagte Bäte auf einer Branchenkonferenz von S&P Global am Donnerstag in London. Sie habe die Investoren unnötig verunsichert und die Glaubwürdigkeit der Branche bei den Anlegern erschüttert, was zu starken Abschlägen an der Börse und zu steigenden Kapitalkosten geführt habe. Bäte sprach von einem "totalen Chaos", das die Aufseher angerichtet hätten. Hingegen habe man die Regulierung der Banken, die schlechter mit Kapital ausgestattet und in Krisen viel verwundbarer seien, gelockert.

Er lobte dagegen die Behörden in Deutschland und in der Schweiz, die sich "super-diszipliniert" an dem risikobasierten Regelwerk orientiert und kapitalstarken Versicherern Dividenden erlaubt hätten. Die Allianz hatte 2020 unter dem Eindruck der Pandemie nur ihren Aktienrückkauf ausgesetzt, hielt aber mit Erlaubnis der deutschen Finanzaufsicht BaFin an der Dividende fest.

Allianz SE

WKN 840400 ISIN DE0008404005