Reuters

Digitalministerium lehnt Verbot von KI-Anwendung ChatGPT wie in Italien ab

04.04.2023
um 07:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Das Bundesdigitalministerium lehnt eine Blockade von ChatGPT wie in Italien ab.

"Wir brauchen kein Verbot von KI-Anwendungen, sondern Wege, Werte wie Demokratie und Transparenz zu gewährleisten", sagte ein Sprecher des Ministeriums von Volker Wissing dem "Handelsblatt" am Montag einem Vorabbericht zufolge. Aktuell geplante EU-Rechtsrahmen könnten "Europa zum weltweiten Vorreiter für vertrauensvolle KI" machen. Wegen des Verdachts auf Datenschutz-Verstöße hatten Italiens Datenschützer Ende März Ermittlungen gegen die Künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT und deren Entwickler OpenAI eingeleitet. Sie ist für italienische Nutzer seitdem gesperrt. An OpenAI ist Microsoft beteiligt.

Auch der Chef der Agentur für Sprunginnovationen (SprinD), Rafael Laguna de la Vera, sagte der Zeitung zu dem Schritt: "Man kann solche digitalen Technologie-Entwicklungen nicht mit Verboten aufhalten, dann finden sie nur woanders statt." Damit verbiete man sich eigentlich nur, an den Chancen teilzuhaben. "Wir sind mitten in einer Disruption. Besser man macht sich schlau, nimmt teil und entwickelt sie zu dem, was man haben will und verhindert dann gezielt, was nicht." Die Software kann menschliche Interaktion simulieren und anhand weniger Stichworte komplette Texte erstellen. Nach der anfänglichen Euphorie über diese neue Technologie mehrten sich zuletzt kritische Stimmen, die auf Risiken hinwiesen und eine Regulierung forderten.

(Bericht von Scot W. Stevenson; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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