Reuters

Makhlouf (EZB) - Zinserhöhungen entfalten ihre Wirkung

04.04.2023
um 16:47 Uhr

Dublin (Reuters) - Die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) kommen aus Sicht von Irlands Notenbankchef Gabriel Makhlouf inzwischen in der Wirtschaft an.

Die Währungshüter müssten bei der Erwägung weiterer Schritt berücksichtigen, dass diese mit einer Verzögerung zu wirken beginnen, sagte das EZB-Ratsmitglied am Dienstag. Sie müssten auf die längeren Verzögerungen achten, mit denen die Geldpolitik Wachstum und Inflation beeinflusse. "Es wird wichtig sein, bei der Kalibrierung weiterer Entscheidungen zu bewerten, wie die bisherigen geldpolitischen Beschlüsse auf die Wirtschaft wirken", sagte er.

Die EZB müsse "standhaft bleiben und bereit sein, bei Bedarf zu handeln," führte Makhlouf aus. Es gelte sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig zum Notenbankziel von zwei Prozent zurückkehre. Zudem müssten die Zinssätze auf einem restriktiven Niveau gehalten werden, um die Nachfrage zu dämpfen. Unter einem restriktiven Zinsniveau verstehen Ökonomen ein Niveau, das eine Volkswirtschaft bremst.

Die EZB hat ihren Leitzins seit der Zinswende im Juli 2022 bereits sechs Mal in Folge angehoben - zuletzt Mitte März um 0,50 Prozentpunkte. Das macht Kredite für Investitionen teurer, kann dadurch die Nachfrage dämpfen und so die Inflation bremsen - aber auch die Konjunktur. Im März waren die Verbraucherpreise im Euro-Raum um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Das ist zwar ein kräftiger Rückgang verglichen mit einer Rate im Februar von 8,5 Prozent. Die Teuerung liegt damit aber immer noch weit vom Ziel der EZB entfernt.

(Bericht von Padraic Halpin; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)