Reuters

Freispruch für Air France im Prozess zu Flugzeugabsturz

17.04.2023
um 15:32 Uhr

Paris (Reuters) - Im Prozess um den Absturz eines Flugzeuges von Air France vor fast 14 Jahren auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris sind die Airline und der Flugzeugbauer Airbus freigesprochen worden.

Mehrere nachgewiesene fahrlässige Handlungen hätten nicht ausgereicht, die Unternehmen der fahrlässigen Tötung schuldig zu sprechen, erklärte der Richter am Montag im vollbesetzten Gerichtssaal in Paris. Beim Absturz des Fluges AF447 am 1. Juni 2009 in den Atlantik waren alle Menschen an Bord, darunter auch Deutsche, gestorben. Familien der 228 Opfer hatten in dem historischen Prozess um die schlimmste Flugzeugkatastrophe Frankreichs Gerechtigkeit eingefordert. Es war der erste Strafprozess wegen fahrlässiger Tötung gegen ein Unternehmen mit einer möglichen Geldbuße von maximal 225.000 Euro.

Nach den Flugschreibern des Airbus A330 war zwei Jahre lang auch mit Hilfe ferngesteuerter U-Boote gesucht worden. Die Ermittler fanden heraus, dass die Piloten während eines Sturms ungeschickt auf ein Problem mit vereisten Geschwindigkeitssensoren reagiert hatten. Der Prozess brachte Diskussionen zwischen Air France und Airbus über zunehmende Probleme mit externen "Pitot-Sonden" zur Geschwindigkeitsmessung zutage. Beide Unternehmen hatten auf nicht schuldig plädiert.

(Bericht von Tim Hepher, Juliette Jabkhiro; geschrieben von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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