Reuters

China reagiert empört auf G7-Kritik

18.04.2023
um 12:57 Uhr

Peking/Karuizawa (Reuters) - China hat erbost auf die Abschlusserklärung der G7 reagiert.

Die Äußerungen seien eine unerhörte Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes, erklärte das Außenministerium in Peking am Dienstag. Die Erklärung der westlichen Außenminister sei "voller Arroganz und Vorurteilen gegenüber China", sagte Ministeriumssprecher Wang Wenbin. Seine Regierung habe eine entsprechende Note an Gastgeber Japan übermittelt. Wang forderte die sieben führenden demokratischen Industriestaaten auf, "ihre eigenen Probleme zu reflektieren".

Er betonte: "Wir sollten die Mentalität des Kalten Krieges und ideologische Vorurteile hinter uns lassen, sollten nicht herablassend mit dem Finger auf andere Länder zeigen, und künstliche Konfrontationen und Spaltungen der internationalen Gemeinschaft schaffen." Die Außenministerinnen und Außenminister der USA, Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs, Italiens, Kanadas und Japans hatten in ihrer Abschlusserklärung China direkt aufgefordert, im Konflikt mit Taiwan eine militärische Konfrontation zu unterlassen.

"Wir erinnern China an die Notwendigkeit, die UN-Charta aufrechtzuerhalten und von Drohungen, Zwangsmaßnahmen und Einschüchterungen abzusehen", hieß es zum Abschluss des dreitägigen Treffens im japanischen Karuizaw. Frieden und Sicherheit seien in der Straße von Taiwan von höchster Bedeutung. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte China am Montag vorgeworfen, die internationale Ordnung im Indo-Pazifik zu gefährden.

In ihrer Abschlusserklärung bekräftigte die G7 zudem ihre weitere Unterstützung der Ukraine in deren Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Dabei warnten die Minister China erneut davor, Waffen an Russland zu liefern. Die Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin, in Belarus Atomwaffen stationieren zu wollen, kritisierten sie scharf. Russlands Rhetorik sei unverantwortlich und inakzeptabel. "Jeder Einsatz von chemischen, biologischen oder nuklearen Waffen durch Russland würde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen."

(Bericht von Sakura Murakami und Humeyra Pamuk; geschrieben von Esther Blank und Alexander Ratz; Redigiert von Christian Rüttger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)