Reuters

Verhandlungskreise - Bahn-Gewerkschaft EVG streikt am Freitag

18.04.2023
um 17:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Bahn-Reisende und Wochenend-Pendler müssen sich nach Angaben aus Kreisen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Freitag auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen.

Grund für den Streik sei, dass Arbeitgeber wie die Deutsche Bahn in den Tarifverhandlungen bislang unbeweglich geblieben seien, sagten Gewerkschaftsvertreter am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Auch bei der Deutschen Bahn wird mit einem Ausstand vor dem Wochenende gerechnet, hieß es im Konzern. Sowohl Gewerkschaft wie Staatskonzern haben am Mittwoch zu Pressekonferenzen eingeladen. Ein Sprecher der Gewerkschaft äußerte sich auf Reuters-Anfrage zunächst nicht. Die EVG und Verdi für den öffentlichen Dienst hatten Ende März bereits parallel gestreikt.

Im Öffentlichen Dienst liegt mittlerweile ein Schlichterspruch vor, an dem sich auch die Deutsche Bahn orientieren will. Angeregt wurden Lohn-Erhöhungen im Gesamtvolumen von über zehn Prozent. Die Schlichter schlugen ein in mehreren Raten bis Februar 2024 ausgezahltes steuerfreies Inflationsausgleichsgeld von 3000 Euro vor, mit einer ersten Zahlung im Juni 2023. Die EVG hatte dies am Wochenende aber strikt als ungenügend abgelehnt.

Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei 50 Bahn- und Busunternehmen und pocht auf zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Der Staatskonzern hatte fünf Prozent mehr und Einmalzahlungen von bis zu 2500 Euro angeboten.

(Bericht von: Markus Wacket, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)