Reuters

Großrazzia gegen Mafia-Organisation 'Ndrangheta in Deutschland und Europa

03.05.2023
um 07:52 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Ermittlungsbehörden in Deutschland und anderen Ländern in Europa sind am Mittwoch gegen die Mafia-Organisation 'Ndrangheta vorgegangen.

An den Durchsuchungen und Festnahmen hätten sich Einsatzkräfte aus Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland beteiligt, teilten die Ermittler am Mittwoch mit. Den Beschuldigten werde unter anderem Geldwäsche, bandenmäßige Steuerhinterziehung, gewerbsmäßiger Bandenbetrug sowie Rauschgiftschmuggel vorgeworfen. Ein von einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe geführtes Verfahren richte sich gegen Verantwortliche und Mitglieder der Vereinigung 'Ndrangheta, hieß es in der gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaften Düsseldorf, Koblenz, Saarbrücken und München I sowie der Landeskriminalämter Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland.

In Bayern durchsuchten den Angaben zufolge mehr als 130 Einsatzkräfte zehn Objekte, gegen vier Personen würden EU-Haftbefehle vollstreckt. In NRW durchsuchten rund 500 Einsatzkräfte insgesamt 51 Objekte (Häuser,Wohnungen, Büros und Geschäftsobjekte) und vollstreckten 15 Haftbefehle. In Rheinland-Pfalz vollstreckten rund 500 Einsatzkräfte der Polizei Rheinland-Pfalz vollstrecken unter derFührung des Landeskriminalamtes insgesamt zehn Haftbefehle und 50 Durchsuchungsbeschlüsse. Unterstützt würden sie dabei von Spezialeinheiten des Bundes und anderer Länder sowie des Zolls und der Steuerfahndung. Im Saarland seien rund 90 Einsatzkräftebeteiligt, darunter auch Spezialeinheiten und die Bereitschaftspolizei. In Saarbrücken seien Wohnhaus undGeschäftsräume eines 47-jährigen Mannes sowie von ihm angemietete Räumlichkeiten in Saarlouis durchsucht worden. Der mit Haftbefehl gesuchte Mann sei in Italien festgenommen worden. Auch ein weiterer, mit Haftbefehl gesuchter 25-Jähriger aus dem Saarland, werde in Italien festgenommen.

Neben den deutschen Behörden sind an den Ermittlungen auch die EU-Polizeibehörde Europol und die EU-Justizbehörde Eurojust an den Ermittlungen beteiligt. Auch Sicherheitsbehörden aus Belgien, Frankreich, Italien, Portugal und Spanien setzten den Angaben zufolge Maßnahmen in ihren Zuständigkeitsbereichen um.

(Von Hans Seidenstücker; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)