Reuters

Scholz will Afrikanische Union in G20-Kreis aufnehmen

04.05.2023
um 17:27 Uhr

Berlin/Addis Abeba (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz setzt sich dafür ein, dass die Afrikanische Union (AU) einen Sitz in der G20 bekommt.

Er sehe eine "breite, wachsende Unterstützung" für seinen Vorschlag, sagte Scholz am Donnerstag in Addis Abeba und fügte hinzu, dass er bereits die Zustimmung einiger G20-Länder eingeholt habe. In dem Club sind die größten Industrie- und Schwellenstaaten organisiert. "Wir wollen unterstützen, dass die Afrikanische Union einen Sitz bei G20 bekommt, dass sie mitmachen und mitentscheiden kann", sagte Scholz. Die AU ist die Organisation der 54 afrikanischen Staaten. Sie hat allerdings noch nicht die Integrationstiefe wie etwa die EU, die bei G20 auch vertreten ist. Scholz verwies darauf, dass Afrika mit bald 2,5 Milliarden Menschen in den internationalen Beziehungen eine größere Rolle spielen müsse. "Deshalb ist es überfällig, dass die Afrikanische Union einen Sitz hat."

Der SPD-Politiker hatte sich bereits im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft um die Anbindung des globalen Südens bemüht. In Äthiopien unterstrich er erneut, dass er die Entwicklung zu einer multipolaren Welt sehe. Deshalb sei es wichtig, gute Beziehungen zwischen Norden und Süden anzustreben. Er wolle "Partnerschaften auf Augenhöhe". Scholz besucht nach Äthiopien auch Kenia. Dies ist bereits seine zweite Afrika-Reise in seiner Amtszeit.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)