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EZB - Volkswirte senken Inflationsprognose für dieses Jahr leicht

05.05.2023
um 10:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Experten der EZB-Geldpolitik haben ihre Inflationsprognosen für den Euro-Raum in diesem Jahr leicht gesenkt.

Die Ökonomen erwarten inzwischen für 2023 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 5,6 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Im Februar hatten sie noch eine höhere Inflationsrate von 5,9 Prozent vorausgesagt. Die neue Prognose liegt aber immer noch weit von der Zielmarke der EZB von zwei Prozent entfernt. Dieses Niveau erachtet die Notenbank als optimal für die Wirtschaft in der 20-Länder-Gemeinschaft. Ihre Prognose für die Kerninflation in diesem Jahr, in der die Preise für Energie, Lebensmittel Alkohol und Tabak ausgeklammert sind, erhöhten die Volkswirte dagegen auf 4,9 (Februar-Prognose 4,4) Prozent. Die EZB befragt in ihrem sogenannten Survey of Professional Forecasters (SPF) vier Mal im Jahr Volkswirte zu deren Wachstums- und Inflationsprognosen.

Im April hatte die Inflation im Euro-Raum wieder leicht zugenommen, nachdem sie sich in den vorangegangenen Monaten abgeschwächt hatte. Die Rate lag nach einer ersten Schätzung des europäischen Statistikamts Eurostat bei 7,0 Prozent nach 6,9 Prozent im März und 8,5 Prozent im Februar. Die Kerninflation ging im April dagegen leicht auf 5,6 Prozent zurück nach 5,7 Prozent im März. Die EZB hat im Kampf gegen den hartnäckigen Preisschub die Zinsen bereits sieben Mal in Folge nach oben gesetzt. Auf ihrer Zinssitzung am Donnerstag drosselte sie das Tempo etwas und hob die Schlüsselsätze um 0,25 Prozentpunkte an, nachdem sie sie noch im März um 0,50 Prozentpunkte erhöht hatte.

Die Umfrage unter den Volkswirten gibt den Euro-Wächtern wichtige Anhaltspunkte für die Ausrichtung ihrer Geldpolitik. Die jüngste Erhebung der Notenbank fand zwischen dem 31. März und 5. April statt. Dabei erhielt sie 58 Antworten.

Für das kommende Jahr erwarten die Ökonomen nun eine Teuerung von 2,6 (Februar-Prognose: 2,7) Prozent. Für 2025 gehen sie von einer Rate von 2,2 (2,1) Prozent aus. Längerfristig rechnen sie mit einer Inflationsrate von 2,1 (2,1) Prozent.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)