Reuters

EZB-Umfrage - Verkaufspreise der Firmen steigen nicht mehr so stark

05.05.2023
um 11:12 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Unternehmen im Euro-Raum haben sich laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) eher zurückhaltend zu ihren Erwartungen für den weiteren Jahresverlauf geäußert.

Die Aussichten für die Wirtschaftsaktivitäten seien aus Sicht der Firmen weiterhin von erhöhter Unsicherheit geprägt, teilte die EZB am Freitag in Frankfurt mit. Die Erwartungen für ein weiteres Anziehen der Aktivitäten in der zweiten Jahreshälfte seien gedämpft. Von der globalen Nachfrage kämen uneinheitliche Signale und die Unsicherheit bei den Energiepreisen halte an. Dazu käme Nervosität aufgrund der jüngsten Probleme einiger Banken. Die Kontakte zwischen Notenbank-Vertretern und 61 Unternehmen aus der 20-Ländergemeinschaft fanden zwischen dem 30. März und dem 13. April statt.

Die Gesprächspartner bei den Firmen seien zudem davon ausgegangen, dass die Verkaufspreise nicht mehr so stark steigen werden wie noch zuletzt. Die Steigerungsrate schwäche sich ab wie zu Beginn des Jahres erwartet, hieß es in der EZB-Umfrage. Zu einem großen Teil führten Unternehmen dies daruf zurück, dass sich die nicht-lohnbezogenen Kosten stabilisierten. Angebot und Nachfrage bei vielen Gütern balanciere sich seit vergangenem Sommer wieder aus. In der Industrie lägen die Preise aber weiterhin auf einem historisch hohen Niveau. Mehr arbeitsintensive Dienstleister erwarteten anhaltend starke Preiserhöhungen aufgrund eines kräftigen Anstiegs der Löhne. Das Lohnwachstum sei bei den Kosten die Hauptsorge der Unternehmen. Insgesamt rechneten Firmen mit einem Lohnwachstum von fünf Prozent im laufenden Jahr.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Hans Seidenstücker; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)