Reuters

Dax vor US-Arbeitsmarktbericht im Plus - Adidas im Aufwind

05.05.2023
um 12:32 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Vor neuen Zahlen zum US-Arbeitsmarkt haben sich die Anleger an den europäischen Aktienmärkten unentschlossen gezeigt.

Der deutsche Leitindex Dax schwankte am Freitagvormittag stark hin und her und pendelte sich schließlich bei 0,6 Prozent im Plus bei 15.835 Zählern ein. Der EuroStoxx50 gewann 0,3 Prozent. Anleger rätseln derzeit, welchen Weg die führenden Notenbanken in den kommenden Monaten einschlagen werden und klopfen vor allem die Inflations- und Konjunkturdaten auf neue Hinweise ab. "Zeigt der Arbeitsmarkt in den USA weiterhin keine Anzeichen von Schwäche, bleibt der potenzielle Lohndruck die Gefahr für eine hartnäckige Inflation und damit auch einen weiterhin straffen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank", prognostizierte Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets.

Die US-Notenbank hatte nach der erneuten Anhebung der Schlüsselsätze am Mittwochabend signalisiert, nun auf eine Zinspause zuzusteuern. Erwartungen der Märkte an baldige Zinssenkungen dämpfte Fed-Chef Jerome Powell. Die Notenbank will dem Preisauftrieb mit ihrer restriktiven Linie Paroli bieten und dabei nach Möglichkeit keine wirtschaftlichen Verwerfungen riskieren. Von Reuters befragte Experten rechneten bei den Arbeitsmarktdaten mit einer weiteren Abkühlung und erwarteten 180.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft ? nach 236.000 im März.

EURO ERHOLT SICH ETWAS VON VERLUSTEN

Am Devisenmarkt gab es im Vorfeld der Daten kaum Bewegung. Der Dollar-Index verlor 0,1 Prozent auf 101,2720 Stellen, der Euro erholte sich etwas von seinen jüngsten Verlusten nach dem Zinsentscheid der EZB am Donnerstag. Die Gemeinschaftswährung notierte 0,2 Prozent fester bei 1,1029 Dollar. Die EZB hatte im Kampf gegen die Inflation den Fuß etwas vom Gas genommen und die Zinsen um einen viertel Prozentpunkt nach oben geschraubt. Noch im März hatten die Notenbanker die Zinsen um einen halben Prozentpunkt angehoben. Bis zum Jahresende sehen die Analysten der Commerzbank den Euro zum Dollar im Aufwind, da die Fed anders als vermutlich die EZB schon bald erste Signale für Zinssenkungen aussenden könnte.

Unter den Einzelwerten machten Adidas von sich Reden. Trotz eines schwachen Jahresauftakts setzten sich die Aktien des Sportartikelherstellers mit einem Plus von zeitweise mehr als acht Prozent an die Spitze des deutschen Leitindexes. Das Quartalsergebnis sei etwas besser als befürchtet ausgefallen, heißt es in einem Kommentar der Baader Bank.

EVOTEC GERATEN NACH RAUSWURF AUS INDIZES INS RUTSCHEN

Der Rauswurf aus dem MDax und TecDax schickte Evotec auf Talfahrt. Die Aktien rutschen in der Spitze um rund zehn Prozent auf 15,38 Euro ab und markieren damit den niedrigsten Stand seit Januar diesen Jahres. Die Deutsche Börse teilte mit, dass die Biotechfirma ihre Bilanz nicht fristgerecht vorgelegt habe und damit die Voraussetzung für eine Index-Mitgliedschaft nicht mehr erfülle.

Für Gesprächsstoff sorgte zudem der sich anbahnende Übernahmekampf um die Darmstädter Software AG. Angesichts eines drohenden Konkurrenzangebots für das Unternehmen besserte der US-Finanzinvestor Silver Lake seine Offerte um zwei Euro auf 32 Euro je Aktie nach. Laut der Agentur Bloomberg soll Rocket Software, hinter der der Finanzinvestor Bain Capital steht, etwa 34 Euro je Aktie geboten haben - also mehr als das nachgebesserte Angebot von Silver Lake. Der Vorstand und der Übernahmeausschuss des Aufsichtsrats der Software AG stellten sich trotzdem hinter Silver Lake. Die Software-Aktien verloren im SDax bis zu 5,6 Prozent auf 33,26 Euro.

(Bericht von: Daniela Pegna. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)