Reuters

US-Notenbanker dämpfen Zinssenkungsfantasie - Fed "hat noch viel zu tun"

15.05.2023
um 17:02 Uhr

Washington (Reuters) - US-Währungshüter dämpfen mit Blick auf die hartnäckige Inflation Spekulationen auf eine Zinssenkung im laufenden Jahr.

Trotz aller Fortschritte sei es noch ein langer Weg zum Stabilitätsziel der Notenbank einer Teuerungsrate von zwei Prozent, sagte der Chef des Notenbankbezirks Atlanta, Raphael Bostic, am Montag dem Sender CNBC. Er rechne nicht damit, dass die Inflation so schnell zurückgehe wie an den Finanzmärkten erwartet. Bostic sieht daher eher Aussichten für höhere Zinsen als für eine Senkung, die er erst für 2024 erwarte. Der US-Währungshüter betonte, er neige eher dazu, die Zinsen perspektivisch noch etwas zu erhöhen als sie zu senken.

Der Chef des Fed-Bezirks Minnesota, Neel Kashkari, sagte, die Inflation sei noch immer viel zu hoch: Die Fed habe daher auch noch viel zu tun. Die Zentralbank dürfe sich nicht von einigen Monaten mit "guten Daten" irreführen lassen. Kashkari betonte ebenfalls, es sei noch ein langer Weg zum Stabilitätsziel zurückzulegen.

Auch Fed-Direktorin Michelle Bowman hat jüngst Erwartungen an eine baldige Zinssenkung gedämpft. Hintergrund sind Spekulationen, wonach die Fed nach einer mehrmonatigen Zinspause im September die Geldpolitik lockern und den geldpolitischen Schlüsselsatz senken könnte.

Die Zentralbank Federal Reserve hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent gehievt, um den Preisauftrieb einzudämmen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im April um 4,9 Prozent nach 5,0 Prozent im März. Die Inflation ist damit noch weit vom Ziel der Fed entfernt. Diese hält die Tür für eine Zinspause offen, will die Entscheidung jedoch letztlich auf Basis der eingehenden Wirtschaftsdaten treffen.

(Bericht von Ann Saphir, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)