Reuters

Umfrage - Zwei weitere kleine EZB-Zinserhöhungen im Juni und Juli erwartet

16.05.2023
um 11:17 Uhr

Bangalore (Reuters) - Volkswirte rechnen einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters zufolge bei den kommenden beiden Zinssitzungen der EZB mit weiteren kleinen Zinsschritten nach oben.

Laut der am Dienstag veröffentlichten Erhebung erwarten die Experten mehrheitlich, dass die Währungshüter auf den Zinstreffen im Juni und im Juli die Schlüsselsätze erneut um jeweils einen viertel Prozentpunkt anheben. Damit würden sie das schwächere Erhöhungstempo der jüngsten Anhebung im Mai fortsetzen. Die EZB hatte zu Beginn des Monats die Zinsen das siebte Mal in Folge nach oben gesetzt und zugleich signalisiert, dass damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Noch im Februar und Dezember hatten die Euro-Wächter die Zinsen allerdings deutlich stärker um jeweils einen halben Prozentpunkt hochgesetzt.

In der Umfrage rechneten alle 62 befragten Ökonomen damit, dass die Währungshüter um Notenbank-Chefin Christine Lagarde die Sätze im Juni um 0,25 Prozentpunkte anheben werden. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, würde dadurch von aktuell 3,25 Prozent auf dann 3,50 Prozent steigen. 20 der 62 Volkswirte erwarteten im Juli dann allerdings keine weitere Zinsanhebung mehr. Mit 42 Experten ging die Mehrheit der Ökonomen allerdings davon aus, dass der Einlagensatz im Juli auf 3,75 Prozent erhöht wird. Fünf Experten erwarteten einen weiteren Anstieg des Satzes auf 4,00 Prozent im September.

Den Umfrageergebnissen zufolge verorten die Volkswirte den Zinsgipfel beim Einlagensatz im Median bei 3,75 Prozent. Diesen Zinshöhepunkt werden die Währungshüter den Prognosen zufolge laut Umfrage dann mindestens bis zum April 2024 beibehalten. Nur ein Volkswirt rechnete in der Umfrage damit, dass die EZB bereits im laufenden Jahr die Zinsen wieder senkt. Die Erhebung fand zwischen dem 10. und 15. Mai statt. Von den 28 Volkswirten, die eine Zusatzfrage zu ihrer Prognose des Zinsgipfels beantworteten, erachteten es 27 als das größere Risiko an, dass der Gipfel am Ende höher ausfallen könnte als geschätzt. Nur ein Ökonom sieht das größere Risiko darin, dass der Zinshöhepunkt am Ende tiefer liegen könnte.

(Bericht von Prerana Bhat, Sarupya Ganguly; Beasrbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)