Reuters

Powell - Nachwirkungen des Bankenbebens sorgen für Entlastung an Zinsfront

19.05.2023
um 17:52 Uhr

New York (Reuters) - Die Nachwirkungen des jüngsten US-Bankenbebens erleichtern der US-Notenbank laut Fed-Chef Jerome Powell den Kampf gegen die Inflation an der Zinsfront. Konkret sprach er dabei am Freitag die strafferen Kreditkonditionen an: Die Zinsen müssten vor diesem Hintergrund womöglich nicht so stark steigen wie es ansonsten der Fall wäre, um das Inflationsziel der Notenbank zu erreichen. Die Fed sei "stark engagiert", die Inflation auf diese Zielmarke von 2,0 Prozent zurückzubringen, fügte Powell auf einem Gesprächsforum mit seinem Vorvorgänger Ben Bernanke in Washington hinzu.

In den USA haben Banken in den ersten Monaten des Jahres die Anforderungen für die Vergabe von Krediten verschärft. Zudem schwächte sich die Nachfrage nach Krediten in Wirtschaft und bei Verbrauchern ab, wie eine Umfrage der Fed ergab. Die Daten signalisieren, dass die Leitzinssätze der Fed im Finanzsektor zu greifen beginnen.

Mehrere Währungshüter dämpften jüngst zugleich mit Blick auf die hartnäckige Inflation Spekulationen auf eine Zinssenkung im laufenden Jahr. Trotz aller Fortschritte sei es noch ein langer Weg zum Stabilitätsziel der Notenbank einer Teuerungsrate von zwei Prozent, so der Tenor.

Die Zentralbank hält sich die Tür für eine Zinspause offen, will die Entscheidung jedoch letztlich auf Basis der eingehenden Wirtschaftsdaten treffen. Die Federal Reserve hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben, um den Preisauftrieb einzudämmen. Mit zuletzt 4,9 Prozent ist die Inflation jedoch noch weit vom Ziel der Fed von 2,0 Prozent entfernt.

(Bericht von Michael S. Derby, geschrieben von Reinhard Becker; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)