Reuters

Kämpfe im Sudan auch nach Beginn von geplantem Waffenstillstand

23.05.2023
um 07:32 Uhr

Kairo/Dubai (Reuters) - Im Sudan gibt es kurz nach Inkrafttreten einer Feuerpause keine Anzeichen für eine Unterbrechung der Kämpfe.

Augenzeugen berichteten, dass am späten Montagabend Kampfflugzeuge den Osten der Hauptstadt Khartum bombardiert hätten. In den angrenzenden Städten Omdurman und Bahri hörten Zeugen Gefechtslärm. Auch in den Stunden vor Inkrafttreten der Waffenruhe flog die Luftwaffe Angriffe auf die RSF-Miliz.

Bereits wenige Stunden vor dem Beginn des geplanten einwöchigen Waffenstillstandes im Sudan ab 21.45 Uhr Mitteleuropäischer Zeit hat die RSF-Miliz Zweifel an dessen Inkrafttreten genährt. Ihr Chef Mohamed Hamdan Dagalo veröffentlichte auf Facebook eine Audiodatei, wonach es keinen Rückzug geben werde, bis der "Militärputsch" der Armee beendet sei. Beide Seiten hatten sich am Samstagabend in Dschidda auf eine einwöchige Waffenruhe geeinigt.

Das Abkommen sieht unter anderem die Verteilung von Hilfsgütern, die Wiederherstellung grundlegender Dienstleistungen und den Abzug bewaffneter Kämpfern aus Krankenhäusern und wichtigen öffentlichen Einrichtungen vor. Die Kämpfe zwischen der Armee und der RSF haben zu einem Zusammenbruch der Ordnung im Land geführt. Es fehlt an Lebensmitteln, Bargeld und lebenswichtigen Gütern. Zudem kam es zu Plünderungen in Banken, Botschaften, Hilfsgüterlagern und Kirchen. Der Konflikt, der am 15. April begann, hat fast 1,1 Millionen Menschen aus dem Sudan in die Nachbarländer vertrieben. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden zunächst 705 Menschen getötet und mindestens 5287 verletzt.

(Bericht von Khalid Abdelaziz; Geschrieben von Scot W. Stevenson; und Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)