Reuters

Im Sudan Anzeichen für Einhalten der Feuerpause

23.05.2023
um 10:57 Uhr

Khartum (Reuters) - Im Sudan wachsen Hoffnungen, dass die seit Montagnacht gültige Feuerpause zwischen Armee und der RSF-Miliz doch noch eingehalten wird.

Am Dienstag war es im Land nach ersten Berichten weitgehend ruhig. In Khartum berichteten Einwohner, es seien nur vereinzelt Schüsse zu hören. Kurz nach Inkrafttreten der Feuerpause hatten Kampfflugzeuge den Osten der Hauptstadt bombardiert. In den angrenzenden Städten Omdurman und Bahri hörten Zeugen Montagnacht Gefechtslärm.

Die Waffenruhe soll für die Frist von einer Woche gelten und die Lieferung von Hilfsgütern ermöglichen. Die Kämpfe haben zu einem Zusammenbruch der Ordnung im Land geführt. Es fehlt an Lebensmitteln, Bargeld und lebenswichtigen Gütern. Zudem kam es zu Plünderungen in Banken, Botschaften, Hilfsgüterlagern und Kirchen.

Zwar gab es bereits mehrere Anläufe für Feuerpausen, die allesamt nicht eingehalten wurden. Aber diesmal wurde ein Waffenstillstand erstmals nach formellen Verhandlungen vereinbart. Beide Seiten hatten sich am Samstagabend in Dschidda auf eine zunächst einwöchige Unterbrechung der Kämpfe verständigt. Teil der Abmachungen ist auch eine Überwachung der Feuerpause unter Beteiligung Saudi-Arabiens und der USA.

Der Machtkampf zwischen Armee und Miliz war am 15. April offen ausgebrochen. Seitdem wurden fast 1,1 Millionen Menschen vertrieben, darunter über 250.000, die in Nachbarländer geflohen sind. Beobachter befürchten eine Destabilisierung der gesamten Region.

(Bericht von Mohamed Nureldin und Khalid Abdelaziz, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)