Reuters

UN - Alarmiert über Hongkong-Festnahmen am Jahrestag des Tiananmen-Massakers

05.06.2023
um 08:32 Uhr

Hongkong (Reuters) - Das Vorgehen der Behörden in Hongkong am 34. Jahrestag des Pekinger Tiananmen-Massakers ruft die Vereinten Nationen (UN) auf den Plan.

Berichte über Festnahmen seien alarmierend, erklärte das Büro von UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk auf Twitter. "Wir fordern die Freilassung aller Personen, die wegen der Ausübung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit inhaftiert sind." Die Polizei in Hongkong teilte am Montag mit, es seien 23 Personen wegen Störung der öffentlichen Ordnung festgenommen worden. Eine 53-Jährige sei zudem wegen Widerstands gegen Polizeibeamte inhaftiert worden. Am Sonntag hatten sich mehrere Menschen im Victoria-Park versammelt, wo in den Jahren zuvor der Niederschlagung der pro-demokratischen Proteste am 4. Juni 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen) in Peking gedacht worden war.

Nach Berichten lokaler Medien waren die Sicherheitsvorkehrungen in Hongkong in diesem Jahr verschärft worden. Bis zu 6000 Polizisten sollen demnach im Einsatz gewesen sein. Im Vorfeld hatten Regierungsvertreter gemahnt, sich an Gesetze zu halten. Sie hatten aber offengelassen, ob Gedenkveranstaltungen illegal seien. Die chinesische Regierung hatte 2019 als Reaktion auf Massenproteste in Hongkong ein Gesetz zur nationalen Sicherheit erlassen. Es gilt als massivster Einschnitt in die Autonomie der ehemaligen britischen Kronkolonie, die ihr bei der Übergabe an China 1997 nach dem Prinzip "Ein Land - zwei Systeme" für mindestens 50 Jahre zugesagt worden war.

(Bericht von Donny Kwok und Jessie Pang, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)