Reuters

Erzeugerpreise in Euro-Zone steigen nur noch langsam - Inflationsdruck gibt nach

05.06.2023
um 11:42 Uhr

Berlin/Brüssel (Reuters) - Die Erzeugerpreise im Euroraum steigen überraschend langsam und signalisieren ein Abebben der hohen Inflation.

Die Hersteller in der Industrie erhöhten ihre Preise im April nur noch um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs von 1,4 Prozent erwartet. Im März hatte das Plus noch bei 5,5 Prozent gelegen. Zum Vormonat sanken die Produzentenpreise im April zugleich um 3,2 Prozent. Die Experten hatten hier mit einem Rückgang um 3,1 Prozent gerechnet.

Besonders entlastend wirkte sich aus, dass die Energiepreise im Vergleich zum März 2023 um 10,1 Prozent nachgaben. Auch zum Vorjahresmonat verbilligt sich Energie - und zwar um 8,9 Prozent. Klammert man den Energiebereich aus, zogen die Erzeugerpreise um 5,1 Prozent an. Im März lag dieser Wert bei 8,0 Prozent. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - also bevor die Erzeugnisse weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie lassen damit Rückschlüsse auf die Entwicklung der Verbraucherpreise zu.

Der Preisauftrieb im Euro-Raum hat sich Mitte des zweiten Quartals deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Mai binnen Jahresfrist nur noch um 6,1 Prozent. Noch im April hatte die Teuerungsrate leicht auf 7,0 Prozent zugelegt nach 6,9 Prozent im März.

(Bericht von Reinhard Becker,redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)