Reuters

Deutschland-Tourismus nur noch knapp unter dem Vorkrisenniveau

13.06.2023
um 10:47 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Deutschland-Tourismus ist im April fast wieder auf dem vor der Corona-Krise erreichten Niveau angekommen.

Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Campingplätze und andere Berherbergungsstätten verbuchten 40,2 Millionen Übernachtungen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das waren 12,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "Das Vorkrisenniveau wurde fast wieder erreicht", fügten die Statistiker hinzu: Im Vergleich zum April 2019, dem Vergleichsmonat vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, lagen die Übernachtungszahlen nur noch um 0,2 Prozent niedriger.

Die Zahl der Übernachtungen von inländischen Gästen stieg im April um 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 33,9 Millionen. Das waren sogar 2,6 Prozent mehr Übernachtungen als im April 2019. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich sogar noch deutlicher, und zwar um 28,5 Prozent auf 6,3 Millionen. Allerdings verharrte sie damit noch um deutliche 13,2 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.

Die Corona-Pandemie hatte dem Tourismus und dem Gastgewerbe in den vergangenen drei Jahren massive Geschäftseinbußen eingebrockt. Die anhaltende Reiselust der Deutschen hilft nun bei der Erholung. Allerdings schmälert die hohe Inflation die Kaufkraft vieler Verbraucherinnen und Verbraucher. Viele Menschen müssen deshalb ihren Konsum teilweise spürbar einschränken.

Das im Mai eingeführte 49-Euro-Ticket für den öffentlichen Personenverkehr könnte der Reiselust der Deutschen nun einen zusätzlichen Schub geben: Die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches verbilligten sich dadurch im Mai um 22,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Pauschalreisen gehören dagegen nach wie vor zu den größten Preistreibern in Deutschland: Sie kosteten im vergangenen Monat durchschnittlich 13,6 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)