Reuters

EZB macht Druck - Banken der Euro-Zone sollen Russland verlassen

13.06.2023
um 13:12 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die EZB-Bankenaufsicht macht Druck auf die Geldhäuser im Euro-Raum, sich aus Russland zurückzuziehen.

Es sei wichtig, dass Geldhäuser sich weiterhin sehr darauf konzentrierten, ihr Engagement in Russland zu verringern und idealerweise sich so schnell wie sie können aus dem russischen Markt zurückzuziehen, sagte der oberste EZB-Bankenaufseher Andrea Enria am Dienstag auf einer Finanzkonferenz in Paris. "Das ist ein Prozess, den wir nicht nur begrüßen, sondern wir machen bei den Banken dafür stark Druck, weil ein großes Reputationsrisiko damit verbunden ist, weiterhin in Russland zu operieren." Die Wirtschaft dort versuche, die Auswirkung der Sanktionen zu begrenzen und den Krieg zu unterstützen.

Ihre Russland-Geschäfte zu verkaufen sei allerdings schwierig für die Institute, sagte Enria. Russischen Behörden würden dafür eine Menge Hindernisse in den Weg legen. So sei eine Genehmigung durch den Präsidenten erforderlich, und bei den Investments müsse die Bank dann erhebliche Verluste hinnehmen. Viele Institute seien aber aktiv dabei, hier weiter voranzuschreiten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) überwacht die Großbanken im Euro-Raum, darunter aus Deutschland unter anderem die Deutsche Bank und die Commerzbank. Insgesamt sind es aktuell 110 Institute.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Commerzbank AG

WKN CBK100 ISIN DE000CBK1001

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008