Reuters

Ecowas-Staatengruppe lehnt Demokratie-Vorschläge nigrischer Militärs ab

22.08.2023
um 07:32 Uhr

Abuja (Reuters) - Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas weist die Vorschläge der Putschisten in Niger einer dreijährigen Frist für eine Rückkehr zur Demokratie zurück.

Das erklärte am Montag der führende Ecowas-Vertreter Abdel-Fatau Musah. Die Haltung der Organisation, der 15 westafrikanische Staaten angehören, sei die gleiche geblieben, sagte er Reuters. Präsident Mohamed Bazoum müsse ohne Vorbedingungen freigelassen und die verfassungsmäßige Ordnung ohne weitere Verzögerung wieder hergestellt werden.

Die Militärregierung in Niger hatte am Samstag einen nationalen Dialog für einen Übergang zur Demokratie angekündigt. Dieser sollte "nicht länger als drei Jahre dauern". Ecowas ist zu einem militärischen Eingreifen im Niger bereit, um die verfassungemäße Ordnung wieder herzustellen. Bislang setzt die Staatengruppe auf eine diplomatische Lösung des Konflikts.

Die Putschisten unter der Führung des Generals Abdourahamane Tiani hatten am 26. Juli Bazoum gestürzt. Sie haben eine Klage gegen den Präsidenten wegen Hochverrats angekündigt. Seine Wahl im Jahr 2021 war der erste demokratische Machtwechsel in Niger, in dem das Militär seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 viermal geputscht hat.

(Bericht von Felix Camillus Eboh, geschrieben von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)