Reuters

Kreditfluss an Firmen im Euro-Raum nicht mehr so stark - Geldmenge sinkt

28.08.2023
um 10:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euro-Raum schwächt sich weiter ab.

Die Banken vergaben im Juli 2,2 Prozent mehr Darlehen an Firmen als vor Jahresfrist, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag mitteilte. Im Juni hatte das Wachstum noch bei 3,0 Prozent gelegen. An die Privathaushalte reichten die Geldhäuser im Juli 1,3 Prozent mehr Kredite aus als vor Jahresfrist. Im Juni war das Wachstum mit 1,7 Prozent noch etwas höher ausgefallen.

Die Daten zur Kreditvergabe sind eine der wichtigen Kennziffern für die Europäische Zentralbank (EZB), die im September wieder über den Leitzins entscheidet. Die EZB möchte mit dem straffen Zinskurs den Kreditfluss und damit auch die Wirtschaft dämpfen. Damit soll es gelingen, den starken Preisauftrieb im Euroraum zu zügeln.

Experten zufolge können Änderungen in der Geldmenge Hinweise darauf geben, wie sich die Inflation weiterentwickeln wird. Die Geldmenge M3 verringerte sich im Juli überraschend um 0,4 Prozent. Von Reuters befragte Experten hatten eine Stagnation erwartet. Im Juni hatte es noch ein Plus von 0,6 Prozent gegeben. M3 umfasst unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)