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GfK-Konsumklima kühlt sich wieder ab - Kauflaune kommt nicht aus dem Knick

29.08.2023
um 08:27 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Konjunkturflaute und die anhaltend hohe Inflation in Deutschland lasten auf der Stimmung der Verbraucher.

Die GfK-Konsumforscher sagen für September einen Rückgang ihres Barometers um 0,9 auf minus 25,5 Punkte voraus. Damit bleibt es bei einem Auf und Ab auf niedrigem Niveau, wie die GfK am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Mini-Anstieg auf minus 24,3 Zähler gerechnet. Aktuell blicken die Menschen aber wieder pessimistischer auf die Konjunktur sowie ihre eigenen Finanzen. Zudem ließ die Bereitschaft für größere Käufe nach.

"Die Chancen, dass sich die Konsumstimmung noch in diesem Jahr nachhaltig erholen kann, schwinden damit mehr und mehr", prophezeit GfK-Experte Rolf Bürkl. "Anhaltend hohe Inflationsraten, vor allem für Lebensmittel und Energie, sorgen dafür, dass das Konsumklima derzeit nicht vorankommt."

Das Barometer hatte sich acht Monate in Folge verbessert, dann aber für Juli wieder eingetrübt. Für August hellte sich das Konsumklima leicht auf, bevor es sich mit den am Dienstag vorgelegten Daten nun wieder eintrübte. Es gebe derzeit keinen klaren Trend - "weder nach unten noch nach oben", erläuterte Bürkl. Der private Konsum werde in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur Konjunktur leisten und eher eine Belastung für die Wachstumsaussichten in Deutschland sein.

Die Wirtschaft war Ende 2022 und Anfang 2023 jeweils geschrumpft und hatte im Frühjahr nur stagniert. Viele Fachleute erwarten sogar für das Gesamtjahr 2023 ein Schrumpfen. Das Ifo-Geschäftsklima als Pulsmesser der Stimmung von Firmen bundesweit sank im August das vierte Mal hintereinander. Dies signalisiert, dass Deutschland zurück in die Rezession rutschen könnte.

Die GfK-Forscher machten bei den rund 2000 Befragten im August eine getrübte Einkommenserwartung aus. Denn die Teuerung bei Nahrungsmitteln und Energie belaste die Kaufkraft der Menschen. Dies führt auch dazu, dass die Deutschen mit ihrem Geld derzeit eher knausern. "Seit Sommer 2022 stagniert die Konsumneigung ohne klaren Trend auf einem insgesamt sehr niedrigen Niveau", hieß es.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Reinhard Becker. - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)