Reuters

Umfrage - US-Verbraucherstimmung gibt überraschend stark nach

29.08.2023
um 17:22 Uhr

Washington (Reuters) - Die Konsumstimmung in den USA hat sich im August wegen anhaltender Inflationssorgen überraschend stark eingetrübt.

Das Barometer für die Verbraucherlaune sank auf 106,1 Zähler von revidiert 114,0 Punkten im Juli, wie das Institut Conference Board am Dienstag zu seiner Umfrage mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit 116,0 Punkten gerechnet. "Die Verbraucher setzen sich erneut mit steigenden Preisen im Allgemeinen und für Lebensmittel und Benzin im Besonderen auseinander", erläuterte die Chefökonomin beim Conference Board, Dana Peterson.

Die Konsumenten schätzten sowohl die Lage als auch die Aussichten negativer ein. Das Barometer für die Erwartungen sank dabei von 88,0 auf 80,2 Zähler. Es liegt damit nur noch hochdünn über der Marke von 80, die als Rezessionssignal für das kommende Jahr gilt. "Möglicherweise hören die Verbraucher mehr schlechte Nachrichten über die Unternehmensgewinne, während sich die Zahl der offenen Stellen verringert und die Zinsen weiter steigen, was große Anschaffungen teurer macht", sagte Peterson.

Die kräftig steigenden Verbraucherpreise schmälern zwar weiter die Kaufkraft der Verbraucher. Die Inflation ist jedoch insgesamt auf dem Rückmarsch, auch wenn die Teuerungsrate im Juli mit 3,2 Prozent wieder leicht über dem Juni-Wert von 3,0 Prozent lag. Die US-Zentralbank Federal Reserve strebt allerdings einen Wert von 2,0 Prozent an. Sie hat den Leitzins mit einer Serie von Erhöhungen auf ein Niveau von 5,25 bis 5,50 Prozent getrieben. Ob der Zinsgipfel damit erreicht wurde, ist unklar. Laut Notenbankchef Jerome Powell könnte eine weitere Anhebung nötig werden. Auf dem Zentralbank-Forum in Jackson Hole signalisierte er zugleich ein vorsichtiges Vorgehen. Die Währungshüter werden demnach das Für und Wider einer weiteren Straffung sorgfältig abwägen. Trotz der Serie an Zinsschritten sei die Inflation noch zu hoch.

(Büro Washington, geschrieben von Rene Wagner; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)