Reuters

Niederländische Regierung will weniger Flüge am Airport Schiphol

01.09.2023
um 17:42 Uhr

Amsterdam (Reuters) - Die niederländische Regierung treibt ungeachtet massiver Proteste der Branche ihre Pläne zur Begrenzung der Flüge am Amsterdamer Flughafen Schiphol voran.

Deren Zahl solle ab 2024 bei 452.500 pro Jahr gedeckelt werden, kündigte Verkehrsminister Mark Harbers am Freitag an. Das wären 9,5 Prozent weniger als 2019. "Die Luftfahrt kann den Niederlanden viel Gutes bringen, solange wir auf die negativen Auswirkungen für die Menschen achten, die in der Nähe des Flughafens leben", sagte Harbers. Die Umsetzung hängt auch an einer Zustimmung der EU-Kommission.

Fluglinien wie Air France-KLM haben geklagt, um eine Obergrenze an einem der verkehrsreichsten Airports in Europa zu verhindern. Nach ihrer Darstellung wäre sie schlecht fürs Geschäft und würde gegen frühere Vereinbarungen verstoßen. KLM bezeichnete die Obergrenze am Freitag als unverständlich. Die Einführung würde den Niederlanden schaden. Die Entscheidung sei willkürlich und schlecht durchdacht, sagte auch Ourania Georgoutsakou, Geschäftsführerin der Branchengruppe Airlines For Europe (A4E).

Die Regierung des scheidenden Ministerpräsidenten Mark Rutte hat als Hauptgrund für die Pläne die Lärmbelästigung aufgeführt. Sie spricht zudem von der Notwendigkeit, Treibhausgase zu reduzieren. Zudem gebe es am Flughafen immer wieder logistische Probleme. Umweltgruppen und der Schiphol-Betreiber unterstützen den Vorstoß.

(Bericht von Toby Sterling; Geschrieben von Scot W. Stevenson; Redigiert von Ralf Bode; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

AIR FRANCE-KLM INH. EO 1

WKN 855111 ISIN FR0000031122