Reuters

Erzeugerpreise im Euroraum im Sinkflug - Energie billiger

05.09.2023
um 12:12 Uhr

Berlin/Brüssel (Reuters) - Die Preise der Hersteller im Euroraum sind im Juli den dritten Monat in Folge gesunken und signalisieren ein Abebben der Inflationswelle.

Die Produzentenpreise in der Industrie fielen um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit diesem Rückgang gerechnet, nach einem Minus von 3,4 Prozent im Juni. Noch Anfang des Jahres waren Steigerungsraten im zweistelligen Prozentbereich an der Tagesordnung.

Die gegenüber dem Vorjahr stark gesunkenen Energiekosten sorgen nunmehr dafür, dass die Erzeugerpreise kräftig sinken: Energie verbilligte sich im Juli um 24,2 Prozent. Klammert man diesen Bereich aus, zogen die Erzeugerpreise in der Industrie um 1,6 Prozent an. Im Juni lag dieser Wert noch bei 2,5 Prozent. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können somit ein früher Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise sein.

Die Teuerungsrate in der Euro-Zone verharrte im August auf dem Juli-Wert von 5,3 Prozent. Die Europäische Zentralbank entscheidet am 14. September wieder über den Leitzins. Am Finanzmarkt wird derzeit die Chance für eine weitere Anhebung lediglich auf etwa 25 Prozent taxiert. Allerdings wird erwartet, dass die Währungshüter bis zum Jahresende den Einlagensatz noch auf 4,00 Prozent anheben werden. Dieser am Finanzmarkt maßgebliche Zinssatz liegt derzeit bei 3,75 Prozent.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Rene Wagner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)