Reuters

Kreml - Türkei will eine Million Tonnen russisches Getreide umschlagen

07.09.2023
um 08:02 Uhr

(Reuters) - Die Türkei hat sich nach Angaben der Regierung in Moskau dazu bereit erklärt, eine Million Tonnen russisches Getreide umzuschlagen.

"Alle grundsätzlichen Vereinbarungen sind getroffen worden", erklärte der stellvertretende Außenminister Alexander Gruschko nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax vom Mittwoch. Demnach soll sich die Türkei um den Weitertransport des Getreides kümmern. Mit finanzieller Unterstützung Katars soll es zu ermäßigten Preisen an afrikanische Staaten geliefert werden.

Russland hatte im Juli die Verlängerung des von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelten Abkommens mit der Ukraine über den Transport von Getreide über sichere Passagen im Schwarzen Meer verweigert. Die Ukraine und Russland gehören zu den größten Getreideexporteuren weltweit, sie haben maßgeblichen Einfluss auf die Weltmarktpreise. Vor allem arme afrikanische Länder sind durch die gestiegenen Importpreise des Grundnahrungsmittels unter Druck geraten.

Der Kreml rechtfertige den Ausstieg aus dem Getreideabkommen mit westlichen Sanktionen, die russische Getreide- und Düngemittelausfuhren behinderten. Seitdem hat Russland wiederholt ukrainische See- und Flusshäfen sowie Getreidelager angegriffen. Die Ukraine und der Westen beschuldigen deswegen Russland, Lebensmittel als Waffe einzusetzen.

(Bericht von Reuters, geschrieben von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)