Reuters

Insider - China weitet iPhone-Verbot für Staatsbedienstete aus

07.09.2023
um 16:42 Uhr

Hongkong/Peking (Reuters) - Wegen anhaltender Spannungen mit dem Westen verbietet China Insidern zufolge immer mehr Staatsbediensteten die Nutzung von iPhones.

Beschäftigte in mindestens drei Ministerien und Behörden seien angewiesen worden, Smartphones von Apple nicht mehr dienstlich zu nutzen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag. Allerdings gebe keine Frist, ab der der Gebrauch verboten sei. Auch blieb unklar, wie streng die Anweisung überwacht werde.

Die Aktien des US-Konzerns fielen dennoch an der Wall Street zeitweise um gut fünf Prozent, nachdem sie Mittwoch bereits 3,6 Prozent verloren. An diesem Tag hatte das Wall Street über ein Nutzungsverbot für iPhones und Geräte anderer ausländischer Hersteller berichtet. Auch die Titel wichtiger Apple-Zulieferer gerieten unter Druck. China ist ein wichtiger Absatzmarkt für den iPhone-Anbieter. Er macht fast 20 Prozent seines Umsatzes dort. Ein Verbot könne das ohnehin schwächelnde Geschäft in der Volksrepublik zusätzlich bremsen, sagte Analyst Tom Forte vom Research-Haus D.A. Davidson.

Die Analysten der Citibank bezeichneten die Kursreaktion dagegen als überzogen und als Folge der ohnehin angeschlagenen Börsenstimmung. Die Aktien von Tesla hätten sich 2021 schnell von einem ähnlichen Rückschlag erholt, nachdem die Fahrzeuge aus militärischen Anlagen in China verbannt worden waren. Die Behörden befürchteten Spionage mit Hilfe der zahlreichen Kameras und Sensoren, die für die Assistenzsysteme benötigt werden.

Aus ähnlichen Gründen verbannen zahlreiche westliche Behörden chinesische Apps von Diensthandys und chinesische Produkte aus kritischen technischen Anlagen. Beispiele hierfür sind die Kurzvideo-Plattform TikTok und der Telekom-Ausrüster Huawei.

(Bericht von Julie Zhu und Kevin Yao; geschrieben von Hakan Ersen; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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