Reuters

Ifo-Umfrage - Homeoffice inzwischen integraler Teil der Arbeitskultur

08.09.2023
um 07:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice steigt wieder.

Im August arbeiteten 25 Prozent zumindest teilweise von zu Hause aus, wie eine am Freitag veröffentlichte Unternehmensumfrage des Münchner Ifo-Instituts zeigt. Im April lag der Anteil mit 24 Prozent etwas niedriger. "Homeoffice ist mittlerweile ein integraler Teil der Arbeitskultur in Deutschland und wird es künftig auch bleiben", sagte Ifo-Experte Jean-Victor Alipour. "Hybride Modelle setzen sich durch."

Im Schnitt verbringen die Deutschen 17 Prozent ihrer Arbeitsstunden in den eigenen vier Wänden. "Allerdings sind auch nur knapp die Hälfte aller Stellen überhaupt mit Homeoffice vereinbar", sagte Alipour. "Wo Homeoffice möglich ist, arbeiten die Beschäftigten im Durchschnitt 1,5 Tage pro Woche von zu Hause."

Der Umfang unterscheidet sich sehr stark zwischen den Branchen. In der IT-Branche wird fast zwei Drittel der Arbeitszeit von zu Hause gearbeitet, ebenso in der Werbebranche. Bei den Unternehmensberatern ist es ein Viertel. In der Telekommunikation und bei den Rundfunkveranstaltern 38 Prozent. Am unteren Ende landen den Angaben zufolge die Gastronomie und die Beherbergungsbranche mit unter einem Prozent. Auf dem Bau sind es nur drei Prozent, bei den Getränke-Herstellern zwei Prozent.

Während der Corona-Pandemie galt zeitweise eine Homeoffice-Pflicht in Deutschland, mit der die Virus-Ausbreitung eingedämmt werden sollte. Das hat dazu beigetragen, das Arbeiten von zu Hause aus zu verbreiten. Die Homeoffice-Pflicht ist im März 2022 aufgehoben worden. Seither blieb der Anteil der Beschäftigten, die regelmäßig von zuhause arbeiten, "nahezu unverändert", sagte Ifo-Experte Alipour. Die meisten Unternehmen erlauben ihren Mitarbeitern die Arbeit von daheim aus - besonders die größeren. Insgesamt bieten annähernd zwei Drittel die Möglichkeit dazu.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)