Reuters

Mehr Abtreibungen in Deutschland - Trend setzt sich fort

11.09.2023
um 10:17 Uhr

Berlin (Reuters) - In Deutschland hat es auch im Frühjahr wieder mehr Schwangerschaftsabbrüche gegeben.

Die Zahl der Abtreibungen kletterte von April bis Juni binnen Jahresfrist um 4,5 Prozent auf 26.700, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Damit setze sich der seit Beginn des vergangenen Jahres beobachtete Anstieg fort. So hatte es 2022 knapp zehn Prozent mehr Abtreibungen gegeben als 2021. Die Ursachen für diese Entwicklung seien anhand der Daten nicht bewertbar, hieß es. Die persönlichen Entscheidungsgründe liegen nach der Beratungsregelung nicht vor.

Drei Prozent der Frauen, die im vergangenen Quartal abtrieben, waren minderjährig. Sieben von zehn Frauen waren zwischen 18 und 34 Jahre alt. Rund 58 Prozent der Betroffenen hatten bereits ein Kind zur Welt gebracht. Nur in den wenigsten Fällen (vier Prozent) waren Abtreibungen aus medizinischen Gründen oder etwa nach Vergewaltigungen notwendig. Mit 96 Prozent wurden die allermeisten Schwangerschaften aufgrund der Beratungsregelung abgebrochen - in den weitaus meisten Fällen ambulant in Arztpraxen.

(Bericht von Nette Nöstlinger, redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)